Edelmetalle haben bei vielen Menschen einen ganz besonderen Platz. Für die Wirtschaft sind sie unersetzbar. Von Zentralbanken werden sie gefürchtet. Während Gold gehortet und zum Großteil noch vorhanden ist, wird Silber ständig verbraucht. Aufgrund des niedrigen Preises wird es, hauptsächlich nur von der Fotoindustrie recycelt. Während die Lager zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch voll waren, wird nun befürchtet, dass der Rohstoff bald sehr knapp werden wird.
Copper: Kupfer
- Symbol: HG
- Umfang: 25.000 Pfund (lbs.)
- Kontraktmonate: alle, in den nächsten 2 Jahren
- Handelszeit Dt: 0:00 - 23:00 (Ausnahme Zeitumstellung)
- Handelsplatz: CME
- Tickgröße: 0,05 US- Cent
- Tickwert: 12,50 $
Kupfer ist das am längsten und stärksten genutzte Metall. Es besitzt hervorragende Leitfähigkeit, ist biostatisch, korrosionsbeständig und unbegrenzt recycelbar. Die Elektroindustrie ist der Hauptabnehmer. Kupfer ist das am stärksten gehandelte Industriemetall. Daher ist Kupfer stark konjunkturabhängig. Wenn diese im Aufschwung ist, steigt der Bedarf und umgedreht.
Nachfrage
- Elektroindustrie
- Versorgungstechnik
- Münzen
Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Millionen Tonnen (Stand 2015)
- Chile ca. 5,8
- China ca. 1,6
- Peru ca. 1,4
- USA ca. 1,4
- Kongo ca. 1,1
- Australien ca. 1
- Russland ca. 0,8
Jahresproduktion ca. 19 Millionen Tonnen
China ist der Gigant unter den Kupferimporteuren. Mit fast 50% führt das Land die Liste der Hauptimporteure mit großem Abstand an.
Größte Importeure in Millionen Tonnen:
- China ca. 8,5
- Europa ca. 3
- USA ca. 1,5
- Japan ca. 1
Kupfer Reserven in Millionen Tonnen (Stand 2014)
- Chile ca. 210
- Australien ca. 90
- Peru ca. 70
- Mexiko ca. 40
- USA ca. 35
Gold
- Symbol: GC
- Umfang: 100 Feinunzen (oz. tr.)
- Kontraktmonate: G, J, M, Q, V, Z (Feb, April, Juni, Aug, Okt, Dez)
- Handelszeit Dt: 0:00 - 23:00 (Ausnahme Zeitumstellung)
- Handelsplatz: CME
- Tickgröße: 0,1 $
- Tickwert: 10 $
Das wohl Bekannteste und begehrteste der Edelmetalle, wenn auch nicht das Seltenste und Teuerste. Platin ist im Allgemeinen teurer und seltener. Palladium wird ebenfalls weniger produziert. Silber ist, wenn wir uns die Lagerbestände anschauen deutlich seltener als Gold. Gold gilt seit je her als Wertaufbewahrungsmittel und mit Silber zusammen als Konkurrenz zu den Papiergeldwährungen. Der Wert einer Unze (31,103g) bleibt immer gleich. Alleine der Wert des Papiergeldes ändert sich, sodass der Goldpreis ein Indikator für die Gesundheit einer Währung darstellt. Von 1792 bis 1971 gab es in den USA den sogenannten Goldstandard, bei dem die Währung an Gold gebunden war und die Menschen diese in Gold eintauschen konnten. Nach der Aufhebung 1971 stieg der Preis innerhalb 8 Jahren von 35$ im Tief auf 850$.
Gold reagiert sehr stark auf Nachrichten, ist sehr volatil und angstgetrieben, was wir z.B. beim Brexit am 24. Juni 2016 sehen konnten. Der Goldpreis verteuerte sich zwischenzeitlich um über 100$ in wenigen Stunden. Inflationssorgen erhöhen den Preis aus Angst vor einer Geldentwertung. Gold ist ein Markt, der, wenn er einmal trendig ist, oft auch weiterläuft. Hier ist es nicht ratsam, sich gegen einen starken Trend zu stellen. Bei Indizes sieht es dagegen ganz anders aus. Dort können Sie Nachrichten sehr gut antizyklisch handeln. Obwohl der S&P 500 durch den Brexit um weit über 100 Punkte gefallen ist, notierte er knapp eine Woche später wieder höher als vorher und markierte im Anschluss neue Allzeithochs.
Nachfrage:
- Schmuckindustrie ca. 50%
- Barren/Münzen ca. 20%
- Elektroindustrie ca. 18%
- Zahntechnik ca. 8%
Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Tonnen (Stand 2015)
- China ca. 500
- Australien ca. 300
- Russland ca. 240
- USA ca. 190
- Kanada ca. 160
- Peru ca. 150
- Südafrika ca. 140
- Mexiko ca. 110
Jahresproduktion ca. 3000 Tonnen
Während Südafrika in den 70er Jahren noch über 1000 Tonnen Gold jährlich produzierte, geht die Produktion in den letzten Jahrzehnten stark zurück. Das Volumen an den Terminmärkten steigt kontinuierlich. 2009 wurden mehr als fünf Mal so viele Kontrakte an der COMEX gehandelt, wie 2001. In der zweiten Jahreshälfte beginnt die Hochzeitssaison in Indien. Daher steigen dort oft die Preise, da eine erhöhte Nachfrage auftritt.
Größte Importeure:
- Indien
- China
- USA
- Deutschland
- Russland
Die Importe haben sich, in den letzten Jahren, stark verändert. Russland und China kaufen mittlerweile massiv Gold ein, während die europäischen Länder ihr Gold eher verkaufen. Die Nachfrage aus Indien ist in den letzten Jahren um über 50% eingebrochen.
Die größten Goldminenbetreiber:
- Barrick Gold Corporation (Kanada) 6,12 Millionen Unzen in 2015
- Newmont Mining Corporation (USA) 5,04 Millionen Unzen in 2015
- AngloGold Ashanti (Südafrika) 3,95 Millionen Unzen in 2015
- Goldcorp Inc. (Kanada) 3,46 Millionen Unzen in 2015
- Kinross Gold Corporation (Kanada) 2,59 Millionen Unzen in 2015
Palladium
- Symbol: PA
- Umfang: 100 Feinunzen (oz. tr.)
- Kontraktmonate: H, M, U, Z (März, Juni, Sep, Dez)
- Handelszeit Dt: 0:00 - 23:00 (Ausnahme Zeitumstellung)
- Handelsplatz: CME
- Tickgröße: 0,1 $
- Tickwert: 10,00 $
Palladium gehört zu den Platinmetallen und ist ähnlich selten, wie Platin. Die Jahresproduktion betrug 2014 ca. 210 Tonnen. Russland und Südafrika sind, wie dies bei Platin der Fall ist, Hauptproduzenten mit einem gemeinsamen Marktanteil von ca. 80%. Norilsk Nickel (Russland) produziert ca. 40% der Gesamtproduktion. Palladium wird hauptsächlich für die Katalysatoren von Benzinfahrzeugen verwendet, wodurch die EU der größte Konsument ist.
Nachfrage
- Automobilindustrie ca. 50%
- Chemie ca. 20%
- Feinelektronik ca. 10%
- Barren / Münzen ca. 10%
Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Tonnen (Stand 2014)
- Russland ca. 90
- Südafrika ca. 80
- USA und Kanada ca. 20
Jahresproduktion ca. 210 Tonnen
Die Produktion geht, wie auch bei Platin deutlich zurück. 2007 wurden noch ca. 270 Tonnen produziert. Der Boom in China und die erhöhte Nachfrage nach Fahrzeugen könnte den Preis langfristig steigen lassen. Die Nachfrage übersteigt seit Jahren das Angebot.
Größte Importeure:
- Europa
- China
- USA
- Japan
Platinum: Platin
- Symbol: PL
- Umfang: 50 Feinunzen (oz. tr.)
- Kontraktmonate: F, J, N, V (Jan, April, Juli, Okt)
- Handelszeit Dt: 0:00 - 23:00 (Ausnahme Zeitumstellung)
- Handelsplatz: CME
- Tickgröße: 0,1 $
- Tickwert: 5 $
Platin ist das Seltenste der Edelmetalle. Die Jahresproduktion beträgt gerade einmal ca. 180 Tonnen (Stand 2015). Platin wird hauptsächlich in der Automobilindustrie für Katalysatoren von Dieselfahrzeugen verwendet. Aufgrund seiner Eigenschaften ist es in der Industrie sehr begehrt. Es ist sehr hitzebeständig, leitfähig und rostet nicht. Die Schmuckindustrie landet auf Platz zwei. Dieser Rohstoff ist sehr interessant, da es keinen anderen Future auf einen Rohstoff gibt, der so zentriert ist. Südafrika produziert ca. 70% der gesamten Produktion. Alles bisher geförderte Platin kommt zu ca. 80% aus Südafrika, 11% aus Russland und 6% aus Nordamerika. Auf dem Mond und auf Meteoriten gibt es sehr große Bestände von Platin. Auf der Erde dagegen ist es 30 Mal seltener als Gold.
Große Konsumenten sind die Automobilindustrie in Europa und die Schmuckindustrie in China und Japan. Dort ziehen die Menschen Platin Gold vor, da es seltener ist. Palladium, welches ebenfalls zu den Platinmetallen gehört, ist mit diesem sehr eng korreliert. Wird Platin im Vergleich zu Palladium sehr teuer, oder umgedreht, dann wird oft der Eine, durch den anderen Rohstoff substituiert. Da beide Rohstoffe ähnliche Eigenschaften haben, ist dies kein Problem. Die Automobilindustrie braucht dafür aber eine längere Vorlaufzeit, da Produktionsprozesse angepasst werden müssen etc. In der Schmuckindustrie läuft dies deutlich schneller ab. Die großen Platin fördernden Unternehmen sind: Anglo Platinum, Impala Platinum. Lonmin und Norilsk Nickel.
Nachfrage
- Automobilindustrie ca. 50%
- Schmuckindustrie ca. 30%
- Barren / Münzen ca. 10%
Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Tonnen (Stand 2015)
- Südafrika ca. 125
- Russland ca. 25
- Simbabwe ca. 15
- Kanada ca. 10
Jahresproduktion ca. 180 Tonnen
Die Platinproduktion geht deutlich zurück. 2011 waren es noch knapp 200 Tonnen pro Jahr. Nicht erneuerbare Rohstoffe werden immer schwieriger zu finden und abzubauen. Platin liegt tiefer in der Erdkruste als Gold, daher ist es auch schwerer und teurer zu fördern. Aufgrund des höheren Schmelzpunktes von ca. 1768° C (Gold ca. 1064° C) ist es in der Industrie sehr begehrt.
Größte Importeure in Tonnen:
- China ca. 60
- Europa ca.60
- USA ca. 40
- Japan ca. 35
Silver: Silber
- Symbol: SI
- Umfang: 5000 Feinunzen (oz. tr.)
- Kontraktmonate: F, H, K, N, U, Z (Jan, März, Mai, Juli, Sept, Dez)
- Handelszeit Dt: 0:00 - 23:00 (Ausnahme Zeitumstellung)
- Handelsplatz: CME
- Tickgröße: 0,5 US- Cent
- Tickwert: 25 $
Das Gold des kleinen Mannes. So sagen Viele. Doch ist Silber mittlerweile seltener, als sein großer Bruder. Die Lagerbestände sind in 100 Jahren um über 90% gesunken. Der Verbrauch steigt rapide an. Silber ist der Rohstoff der Zukunft. Es ist aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken und eines der wichtigsten Metalle überhaupt. Silber hat die höchste Leitfähigkeit und ist das formbarste Metall. Daher wird es in vielen elektronischen Geräten verwendet. Unter anderem in Smartphones. Silber fungiert sowohl als Edelmetall und schlägt sehr eng korreliert mit Gold, bei wichtigen Konjunkturdaten stark aus, ist aber gleichzeitig eins der wichtigsten Industriemetalle. In vielen Sprachen ist Silber und Geld ein Wort.
Unserer Meinung nach ist Silber das Gold des intelligenten Mannes. Dabei wissen viele nicht, dass Silber schon einmal teurer war als Gold. Wenn wir uns die Lagerbestände und die Nachfrageseite anschauen, dann können wir uns nur über den momentanen Preis wundern. Seit vielen Jahren übersteigt die Nachfrage das Angebot. Dieses Defizit konnten die großen Lagerbestände ausgleichen. Diese sind nun allerdings leer. Über 90% wurden in den letzten 100 Jahren verbraucht. Die USA muss, um ihre Münzprägung aufrechterhalten zu können Silber importieren. Silber wird, je nach Quelle der zweite Rohstoff sein, der der Menschheit leer gehen wird. Teilweise wird sogar schon davon gesprochen, dass dies in den nächsten 15 Jahren geschieht.
1900 gab es noch ca. 11 Milliarden Unzen. Jetzt ist es weniger als 1 Milliarde. Alles verfügbare Gold hat eine Kantenlänge von ca. 20 Metern. Silber nur von ca. 8. Eine erhöhte Nachfrage lässt die Kurse langsam und stetig steigen. Eine Angebotsverknappung dagegen lässt die Kurse explodieren. Dies geschieht meistens exponentiell in einem bestimmten Zeitabschnitt (es gibt in der Natur keine unendliche Exponentialfunktion).
Wenn die Bewegungen extrem werden, liegen wir meistens am Hoch oder Tief dieser Bewegung und sie bricht oft genau so schnell und stark wieder ab. Nur gab es noch nie in der Geschichte der Menschheit den Fall, dass ein an der Börse gehandelter Rohstoff nicht mehr verfügbar ist. Die Verträge mit physischer Lieferung müssen erfüllt werden. Was passiert, wenn dies nicht mehr möglich ist? Einige Investoren werden sich nicht mit Papiergeld als Entschädigung zufriedengeben.
Nachfrage:
- Elektroindustrie ca. 40%
- Schmuck ca. 20%
- Fotoindustrie 20%
- Barren/Münzen 10%
Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Millionen Unzen (Stand 2015)
- Mexiko ca. 190
- Peru ca. 132
- China ca. 110
- Russland ca. 50
- Australien ca. 50
- Chile ca. 50
- Bolivien ca. 45
Jahresproduktion ca. 890 Millionen Unzen.
Silber hat bei uns einen ganz besonderen Stellewert. Unsere Meinung nach ist es das Gold des intelligenten Mannes. Während der Goldmarkt vom Hoch in 2011 zum Tief in 2016 um ca. gerade einmal 40% gesunken ist, ist der Silbermarkt im selben Zeitraum um über 70% eingebrochen. Das bietet gute Kaufgelegenheiten. Silber ist deutlich knapper, als Gold und für die Industrie sehr viel wichtiger. Eine Zeit zu nennen, wann Silber wieder deutlich steigen wird, ist sehr unseriös, aber wir denken, dass wir noch goldige Zeiten für Silber sehen werden, in denen das Metall, seinen großen Bruder um Längen outperformen wird.
Wichtigste Verbraucher in Millionen Unzen (Stand 2010)
- USA ca. 190
- China ca. 130
- Japan ca. 100
- Indien ca. 90
- Deutschland ca. 40
Silber hat ebenfalls sehr wichtige Besonderheiten:
Ca. 70% der Silberproduktion fallen als Nebenprodukt, bei der Gewinnung von Gold, Blei, Zink, Eisenerz und Kupfer an. Es gibt nur wenige Minen, wo ausschließlich Silber gewonnen wird. Auf Kupfererze fallen alleine 25% der gesamten Silberproduktion. Daher hängt für viele Minenbetreiber der Umsatz mit dem Silberverkauf nur geringfügig am Gewinn des Unternehmens, sodass es für die meisten Betreiber kein Problem darstellt, dass der Silberpreis zwischenzeitlich deutlich unterbewertet ist. Daher hedgen sich Silberproduzenten oft nicht gegen fallende Preise. Die Kupfernachfrage hängt stark vom Bau neuer Gebäude ab. Wenn weniger Kupfer gefördert wird, sinkt auch das Angebot von Silber.
Auf dem Silbermarkt gibt es keine Big Player, wie z.B. bei Gold, die Zentralbanken oder bei Öl die OPEC. Es gibt jährlich mehr Patente, auf Silberanwendungen, als auf alle anderen Metalle zusammen, was die Wichtigkeit des Rohstoffes weiter unterstreicht.